Kosten und Strafzahlungen wegen Lieferverzug. Was ist zu beachten

Verkäufer:innen oder Lieferanten geraten in Lieferverzug, wenn Sie eine verein­barte Leistung nicht pünktlich erbringen. Vorsicht: Aus juristischer Sicht ist nicht jede verspätete Lieferung auto­matisch ein Lieferverzug mit rechtlichen Folgen. Ist im Kauf­vertrag lediglich ein ungefährer Liefer­zeit­raum angegeben, müssen Sie den Händler oder die Händlerin zunächst anmahnen und eine Nach­frist setzen. Erst wenn diese verstreicht, können Sie Ihre Rechte geltend machen (Rücktritt vom Kaufvertrag, Preisminderung oder Schadensersatz). Bei nicht einge­haltenen Fix­liefer­terminen können Sie Ihre Ansprüche sofort geltend machen. Eine vorherige Mahnung ist in diesem Fall nicht erforderlich.

Es gibt Versicherung Etwas über Versicherung zu Lieferverzug

Lieferverzug: Warum Liefertermine nicht gehalten werden – und was wirklich dahintersteckt

Viele Verschiebungen – und doch keine zuverlässige Aussage zum Liefertermin. Wenn Kundenlogistik, Disposition und Produktionssteuerung zum Blindflug werden – typische Aussagen, die wir regelmäßig zu hören bekommen:

  • „Unsere Leute sind dauernd nur am Verschieben. Wir wissen einfach gar nicht genau, wie lange es dauert, bis wir liefern können.“
  • „Die Produktion macht es sich stellenweise einfach – sie sagt einfach: Mitarbeiter waren krank, die Maschine hatte eine Störung oder der Einkauf hat die Teile zu spät geliefert.“
  • „Schuld sind viele kurzfristige Bedarfe. Das schaffen wir halt in der Fertigung nicht – aber was sage ich dem Kunden dann?“
Generell ist die kurzfristige und zu hohe Nachfrage meist nur ein Teil des Problems – oft sogar nur ein kleiner Teil und eher eine Ausrede oder ein Anzeichen dafür, dass das Verständnis für Steuerung, SCM und ERP fehlt.

Grundregeln für störungsfreiere Lieferketten

  • Es ist kein Naturgesetz, dass man dauerhaft nur mit Krisenmanagement Liefertermine einhalten kann.
  • Priorisierung und Krisenmanagement sind nicht die Lösung, sondern Teil des Problems – auch wenn in der Situation keine Alternative existiert, führt jede Priorisierung immer zu neuem Krisenmanagement.
  • Volle Planungsstabilität und Liefertermintreue sind grundsätzlich erreichbar – es gibt keinen Markt oder Herstellprozess, in dem das nicht möglich ist. Dogmen wie „Das geht im Maschinenbau nicht“ sind schlicht falsch und erhöhen das Insolvenzrisiko.
  • Hierfür ist das Ausmerzen von Schwächen in den Prozessen notwendig – von der Auftragsplanung bis zur -anlage, über Projektmanagement, Produktionsprozesse und -steuerung, Beistellprozesse, Logistik, Einkauf und Disposition, ERP, Controlling bis hin zu den Verträgen mit Kunden und Lieferanten.
  • Lieferfähigkeit und Flexibilität sind heute wettbewerbsentscheidend. Oft ist der Preis vergleichbar – solche Leistungen bieten echte Alleinstellungsmerkmale.