Problemlieferanten können für den Kunden schleichend, oder als kurzfristige
massive Krise, ein Risiko darstellen. Schleichend führen verschiedene Störgrößen
durch einen kontinuierlichen Snowball-Effekt an Störungen oder durch den Peitscheneffekt (Bullwhipeffekt)
mittelfristig zu enormen Kosten. ...
Da diese Vorgänge sehr komplex
und zeitlich entkoppelt sind, werden sie selten erkannt. Die tatsächlichen Kosten
für derartige Störungsphänomene sind schwer zu eruieren, da sie sich aus
vielen kleinen Teilkosten zusammensetzen.
Nicht selten binden fünf bis zehn
Lieferanten in der Disposition oder im Einkauf das Gros der Kapazität und verursachen
die Mehrzahl der Störungen. Die Gründe für die Störungen sind nicht nur
bei den Lieferanten zu suchen, sondern auch bei den Kunden. Daher ist es wesentlich
zunächst Verbesserungsmaßnahmen bei den Kunden selbst vorzunehmen. ...
Ein Lieferant kann andererseits den Kunden durch regelmäßige
oder gravierende Mängel in wirtschaftliche oder marktrelevante Probleme stürzen bzw., im Fall
einer drohenden Insolvenz, den Kunden selbst in seiner Existenz bedrohen. Für
diese Problemstellung wurde basierend auf der Methode der klassischen „Due
Diligence“, die „Process Due Diligence“ entwickelt, die speziell die Prozesse der
unterschiedlichen Arbeitsbereiche bei Lieferanten analysiert und optimiert. ...
In abgeänderter Form und durch
Lean-Elemente ergänzt, hat dieser Ansatz sich auch für gravierende oder lang
anhaltende Lieferantenprobleme bewährt.
[Quelle: Schlanker Materialfluss mit Lean Production, Kanban und Innovationen, Philipp Dickmann, 3. Auflage, Springer Verlag 2015]
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